Eine Rundreise mit dem Campervan in den Norden von Chile und Argentinien
Ein Chile Reisebericht mit vielen Reisetipps für Selbstfahrer
Gemeinsam mit meinem Freund war ich im Jänner und Februar 2017 sechs Wochen in Chile und Argentinien unterwegs. Was wir so erlebt haben und empfehlen können, dass kannst du hier in diesem persönlichen Argentinien und Chile Reisebericht lesen. Es erwarten dich tolle Eindrücke von zwei wunderschönen Ländern, Reiseempfehlungen und ein paar Tipps zum Thema Fotografieren und Reisen mit dem Campervan.
Buchempfehlungen
Diese Bücher können wir dir für deine Reiseplanung empfehlen:
Unsere Reiseroute
Chile Reisebericht – Mit dem Campervan durch Chile und Argentinien
Wir empfehlen dir Chile und Argentinien mit dem Mietauto oder am besten mit dem Camper zu entdecken. So bist du flexibel und entdeckst wunderschöne und auch entlegene Ecken von Südamerika. Wir haben uns entschieden einen Campervan von Wicked Campers in Chile zu mieten. Somit sind wir nicht von den öffentlichen Transportmittel abhängig, müssen keine Hostels suchen und können stehen bleiben wo wir wollen. Unsere Reise begann in der Hauptstadt von Chile in Santiago, wo wir unseren Campervan abgeholt haben. Wir sind keine Fans von großen Städten und aus diesem Grund sind wir gleich raus aus der Großstadt in Richtung Meer.
Valparaíso – Kulturhauptstadt und berühmte Street-Art-Szene
Wenn auch du dich nicht im Großstadtdschungel lange aufhalten willst, aber den City-Flair von Chile genießen möchtest, dann können wir dir Valparaíso und Viña del Mar empfehlen. Valparaíso ist ein spannendes Labyrinth aus steilen Straßen, Gassen und Treppen und ist zum einen bekannt für die bunt bemalten Wellblechfassaden und der Street-Art-Szene. Überall findet man tolle und kreative Graffitis, Wandgemälde und Mosaikarbeiten. Am besten entdeckt man die Hügel und die engen Gassen von Valparaíso zu Fuß und mit den alten und rustikalen Aufzügen. Wer mehr über Valparaíso wissen will, der kann auch an einer kostenlosen geführten Stadttour teilnehmen. Treffpunkt ist der Plaza Sotomayor und die Tour startet jeden Tag um 15:00.
Nicht weit von Valparaíso entfernt liegt Viña del Mar – eines der beliebtesten Strandferienziele der Chilenen. Unsere erste Nacht haben wir hier bei Freddy verbracht – ein Freund von einem Freund. Obwohl wir Freddy nicht persönlich kannten, wurden wir mit einer großen chilenischen Gastfreundschaft begrüßt und haben uns bei Steak und importieren Stiegl Bier kennen gelernt.
Quintero – Schöner Spot für Sonnenuntergänge und Surfer
Die chilenische Westküste bietet wunderschöne Sonnenuntergänge und ein Spot in Quintero hat uns besonders gut gefallen. Der Aussichtspunkt heißt La Cueva del Pirata. Hier gibt es auch ein nettes Restaurant und wer danach mit seinem Camper in Strandnähe schlafen möchte, kann das am Playa Ritoque machen. Dieser Strand ist auch ein guter Spot für Surfer und Angler. Oder man wandert, so wie wir, einfach ein bisschen den Felsklippen entlang.
Fray Jorge National Park – Von der kargen Wüstenlandschaft in den Nebelwald
Was den Fray Jorge National Park betrifft, sind wir etwas zwiegespalten, ob wir den Abstecher empfehlen sollen. Man fährt ca. 2 h auf holpriger Piste durch eine karge Wüstenlandschaft und landet schlussendlich in einem Nebelwald (Eintritt: € 8,50). Denn durch den Küstennebel entstand in dieser kargen Landschaft diese “grüne Oase”. Auf einen 30-minütigen und gemütlichen Wanderweg spaziert man durch den Wald durch und das war’s dann auch schon wieder. Das war für uns leider etwas enttäuschend.
Jetzt kommt aber das ABER: Kurz vor dem Parkeingang haben wir ein wunderschönen Aussichtspunkt gefunden, wo wir gecampt haben und wir hatten einen unglaublichen Sonnenuntergang, tolles Licht und einen Himmel mit so vielen Sternen wie wir es noch nie gesehen hatten. Hier haben wir einen wunderschönen Platz in der Natur gefunden mit unglaublicher Ruhe und Schönheit. Deswegen zählt für uns der Fray Jorge National Park zu den Top-Highlights unserer Reise.
Elqui-Tal – Eine Nacht unter tausend Sternen
Eine Fahrt in das Elqui-Tal mit seinen kleinen hübschen Andendörfern ist definitiv sehr empfehlenswert. Du kannst hier wandern, reiten, eine Pisco-Destillerie besichtigen, einen der vielen Kunsthandwerkermärkte besuchen oder auch Ausschau halten nach Ufos. Denn das verzauberte Tal ist bekannt für seine futuristischen Observationen und seine kosmische Energie. Wir wollten mehr über entfernte Galaxien, Sternhaufen und Nebelflecken wissen und haben an einer Führung im Observatorio Cerro Mamalluca teilgenommen. Du kannst die Tour in Viñcuna buchen. Es gibt sowohl spanische als auch englischsprachige Führungen, die Tour kostet 10 Euro und dauert ca. 1 1/2 Stunden.
Wenn du dich für die Zeitraffer- und Sternenfotografie interessierst, dann kann ich dir dazu diese zwei Bücher empfehlen:
Reserva Nacional Pinguino de Humboldt – Chile Reisebericht
Wenn du Humboldtpinguine, Fischotter, Seelöwen und riesige Schwärme von Kormoranen, Möwen und Tölpeln sehen möchtest, dann ist Punta de Choros dafür ein geeigneter Ausgangspunkt. Von dort starten regelmäßig Boote in das Naturschutzgebiet Reserva Nacional Pinguino de Humboldt. Die Tour kostet 14 Euro und man ist ca. 1 1/2 Stunden unterwegs.
Bahia Inglesa – Sommer, Sonne, Strand und Meer
Einen wunderschönen Strand mit netten Restaurants und Cafés haben wir in Bahia Inglesa gefunden. Urlaubsstimmung garantiert!
National Park Pan de Azucar – Einsame Sandstrände
Einen wunderschönen Tag hatten wir im National Park Pan de Azucar und der Park zählt definitiv zu den Highlights unserer Reise. Du findest hier weiße und einsame Sandstrände, felsige Landzungen und tolle Schlafplatzmöglichkeiten für wildes Campen. Wenn du den Abstecher Reserva Nacional Pinguino de Humboldt nicht machen möchtest, hast du auch hier noch mal eine Chance Pinguine, Seelöwen und Otter zu sehen. (Eintritt: 7 Euro)
San Pedro de Atacama und Umgebung – Chile Reisebericht
Wer eine Chilereise macht, sollte auf jeden Fall San Pedro de Atacama besuchen. Auch wenn dieses kleine Städtchen touristisch ist, gibt es rund um San Pedro die spektakulärsten Landschaften von Nordchile zu entdecken. Du solltest daher mehrere Tage für San Pedro einplanen und dir definitiv für diese Zeit ein Auto mieten. Wir waren im Jänner in San Pedro und hatten großes Glück mit dem Wetter. Auch wenn man hier im Gebiet der trockenste Wüste der Welt ist, so gibt es im Sommer heftige Regenfälle und die Touristenattraktionen bleiben geschlossen. Plane daher deine Aktivitäten nach dem Wetterbericht und frag bei der Touristeninformation nach, ob die Sehenswürdigkeiten geöffnet haben.
Ein tolles Erlebnis ist definitiv den Sonnenuntergang über dem Mondtal – Valle de la Luna. Da es bei unserer Ankunft am späten Nachmittag Gewitter und Regen gab, hatten wir zum Sonnenuntergang eine phantastische Lichtstimmung und die ganze Umgebung wirkte absolut surreal. Fototipp: Ich erlebe es immer wieder, dass die Leute, nachdem die Sonne untergegangen ist, sofort weg sind. Ich empfehle dir noch mindestens eine halbe Stunde dort zu bleiben und wenn du Glück hast, dann wirst du ein Feuerwerk aus vielen bunten Farben erleben.
Wenn du gerne Flamingos sehen möchtest, dann kannst du diese an der Laguna Chaxa im Salzsee der Salar de Atacama beobachten (Eintritt: 5 Euro). Sehr empfehlenswert fand ich auch die Fahrt zu den Altiplano-Seen und total begeistert war ich von der Salar de Talar. Eine Landschaft, die ich so noch nicht gesehen haben und die einem den Atem raubt. Hier befindet man sich nämlich auf über 4.300 m und man spürt sofort, dass die Luft hier dünner ist. Und dann gibt es noch die El-Tatio-Geysire, die die Landschaft in ein gewaltiges Dampfbad verwandeln. Am besten besucht man die El-Tatio-Geysire gleich frühmorgens zum Sonnenaufgang (Eintritt: 14 Euro).
Paso Jama – Von Chile nach Argentinien
Wenn du weiter nach Argentinien reisen möchtest, dann kannst du von San Pedro aus über den Paso Jama nach Argentinien fahren. Der Paso Jama ist ein spektakulärer Bergpass, der dich auf über 4.300 m Höhe führt. Auch hier solltest du bei unbeständigem Wetter bei der Touristeninformationen oder bei der Polizei nachfragen, ob der Bergpass passierbar ist. In unserem Fall hatten wir gutes Wetter, aber ein paar Tage zuvor gab es Schneefall und vereiste Fahrbahnzustände.
Die Einreise nach Argentinien war problemlos, jedoch solltest du darauf achten, kein Fleisch, keine Tierprodukte (Honig, Eier…) kein frisches Obst und Gemüse mitzuhaben, denn das musst du ansonsten an der Grenze wegschmeißen. Wichtig ist, dass du für dein Mietauto die Papiere und die Einreisegenehmigung für Argentinien hast. In unserem Fall hat das Wicked Campers für uns erledigt. Bei der Grenze brauchst du danach vier Stempel: einen Stempel für die Ausreise von Chile, einen Stempel für die Einreise in Argentinien, einen Stempel vom chilenischen Zoll und einen Stempel vom argentinischen Zoll. Bei der Einreise in Chile bekommt man eine Touristenkarte und diese muss auch bei der Ausreise abgegeben werden.
Quebrada de Humahuaca – die Schlucht der vielen Farben
Die Quebrada de Humahuaca ist eine Talenge und wird auch gerne als “die Schlucht der Farben” genannt. Die Schlucht ist gekennzeichnet durch eine raue und eindrucksvolle Cañonlandschaft und man kann hier Nandus, Lamas und Guanakos beobachten. Purmamarca liegt am Cerro de los Siete Colores (Hügel der sieben Farben) und ist einen Abstecher wert. Wenn du es weniger touristisch und traditioneller magst, dann solltest du nach Tilcara fahren.
Quebrada de Cafayate – zerklüftete Schluchten und spektakuläre Felsformationen
Auch die Quebrada de Cafayate entlang des Rio de las Conchas ist einzigartig. Auf diesen Strecken findet man auch immer wieder ruhige und schöne Plätze, um wild zu campen. Wenn du aber lieber in einem netten Dorf schlafen möchtest, dann können wir dir Cafayate empfehlen.
National Park Talampaya
Wenn du noch nicht genug von der Cañonlandschaft hast, dann kannst du dir noch den National Park Talampaya anschauen. Dabei handelt es sich um eine Schlucht mit bis zu 180 m hohen, rotleuchtenden Felswände und bizarre Felstürme. Hier haben früher auch die Dinosaurier gelebt. Damit du den National Park Talampaya erkunden kannst, musst du eine geführte Tour buchen, die wir für die Leistung aber überteuert finden (Eintritt: 32,-).
Ich hoffe, dass dich mein Chile Reisebericht inspirieren konnte. Wie du siehst, gibt es jede Menge zu erleben und zu entdecken und du solltest dir für diese Reiseroute 2-3 Wochen Zeit nehmen. Mit dem Campervan war es problemlos und sicher zu reisen und es gibt unzählige wunderschöne Plätze, wo man auch wild campen darf und kann. Und genau das ist es, was uns besonders reizt. Am Ende des Tages versuchen wir uns einen schönen Platz in der Natur zu suchen und die Ruhe und die wundervolle Landschaft zu genießen. Diese Apps halfen uns bei der Planung oder während des Reisens sehr:
- Maps.me – ein kostenloses Navigations-App, das du komplett offline verwenden kannst.
- iOverlander – ein kostenloses Camping- und Übernachtungsverzeichnis. Hier findest du Infos über Campingplätze, wilde Campingspots und auch weiteren wichtigen Informationen zu Sanitäranlagen, Trinkwasser, Stromanschluss, Restaurants und vieles mehr.
Buchempfehlungen
Diese Bücher können wir dir für deine Reiseplanung empfehlen:
Hier nochmals die Bücher, die ich in meinem Chile Reisebericht zur Sternenfotografie und Zeitraffer Fotografie erwähnt habe:
Des Weiteren haben wir beide während der Reise das unglaublich spannende Buch 72 Tage in der Hölle: Wie ich den Absturz in den Anden überlebte regelrecht verschlungen. Das Buch ist eines der besten Abenteuerbücher, die ich gelesen habe. Es basiert auf einer wahren Geschichte und erzählt den Überlebenskampf der Opfer des Flugzeugabsturzes 1972 über den Anden. Das Buch fesselte mich bis zur letzten Seite und gibt einen greifbaren Eindruck in die Angst, Verzweiflung, aber auch in die Hoffnung. Der Überlebende beschreibt auch sehr intensiv seine Gedanken zu Freundschaft, Familie und Liebe und wie er es geschafft hat durch große mentale Stärke die Hoffnung nicht zu verlieren. Das Buch hat mich viele Tage danach noch beschäftigt und ich kann es dir nur empfehlen.
Kameraequipment
Ich werde des Öfteren gefragt, welche Kamera und welches Zubehör ich benutze und ich empfehlen kann. Ich hatte folgendes auf meiner Südamerikareise mit und bin mit allem sehr zufrieden:
Patagonien Reisebericht
WOW – du hast es bis zum Ende des Chile Reisebericht geschafft! Vielen lieben Dank – und was? Du möchtest noch mehr Reisetipps? Dann schau dir doch meinen Reisebericht über Patagonien an. Diese Reise kannst du perfekt mit dem Road Trip in den Norden von Chile und Argentinien kombinieren.